Veeam v9 – Mapping & Seeding für Backup Copy Jobs

Veeam hat schon in älteren Versionen von Backup & Replication die Funktionen Mapping & Seeding eingeführt. Damit lassen sich Daten elegant (z. B. per externem Datenträger) zwischen Lokationen mit schmaler WAN-Bandbreite verschieben bzw. austauschen.

Sehr interessant wird dieses Thema beim Auslagern von Daten mittels Veeam Cloud Connect zu einem Service-Provider.

Schauen wir uns zunächst einmal die Begrifflichkeiten etwas genauer an:

Seeding
Erstellen einer Backup-Datei, welche zum Übertragen der Daten zum Service-Provider verwendet wird. Diese Daten können auch direkt in Veeam verschlüsselt werden.

Mapping
Ist der Vorgang des Verknüpfens eines neuen Backups mit den Daten eines zuvor per Seeding erstellten Backups bzw. Copy-Jobs.


Wie funktioniert das Seeding im Detail?
Kundenseitig (Customer)

  1. Empfehlung: Zuerst richtet ihr auf eurem Backup-Server ein zusätzliches lokales Repository ein.
  2. Erstellen eines lokalen Backup-Copy-Jobs und Erstellen der Datei, welche im Anschluss für das Mapping verwendet wird. ACHTUNG: Die initiale Datei muss auf Basis eines Backup-Copy-Jobs erstellt werden, wenn das Mapping für einen Backup-Copy-Job verwendet werden soll. Es kann keine Backup-Datei für einen Backup-Copy-Job verwendet werden!
  3. Kopieren der erstellten Backup-Copy-Job-Datei (inkl. des Verzeichnisses) auf einen externen Datenträger. Im Anschluss daran, wird der Datenträger zum Service-Provider transportiert.
  4. Erstellen der VCC-Verbindung zum Service-Provider. Name und Passwort kommen vom SP. Der Name ist der Name des Tenants und das Passwort kann frei vergeben werden.

Wie funktioniert das Mapping im Detail?
Service-Providers

  1. Zuerst muss, sofern noch nicht geschehen, ein Cloud Repository für den Kunden angelegt werden.
  2. Kopieren der zuvor erstellten Seeding-Daten inkl. des Verzeichnisses in das Cloud Repository des Kunden. ACHTUNG: Das Verzeichnis (Cloud-Repository) im Explorer wird erst dann erstellt, wenn die kundenseitige VCC-Verbindung erstellt und initialisiert wurde!
  3. Repository-Re-Scan ausführen.

Kundenseitig (Customer)

  1. Das entsprechende Cloud-Repository (vom Typ CLOUD) unter „BACKUP-INFRASTRUCTURE>Backups Repositories“ auswählen.
  2. Repository-Re-Scan ausführen. ACHTUNG: Wenn das initiale Backup verschlüsselt wurde, muss unter „Backups / Disks (encrypted) zuerst das entsprechende Passwort eingegeben werden (Specify Password).
  3. Sofern die Seeding-Daten verschlüsselt waren, muss nach der Eingabe des Passwortes ein erneuter Scan des Repositories durchgeführt werden.
  4. Nach dem erfolgreichen Import der Daten, sollten diese auch überprüft werden. Hierzu sollte nun unter BACKUP & REPLICATION > Backups ein Unterordner „Cloud“ erscheinen. Hier wird dann der Jobs inkl. der VMs angezeigt.
  5. Erstellen des primären Backup-Copy-Jobs mit dem Verweis auf die zuvor eingespielte Backup-Datei (Map-Backup).
  6. Neuer Sync des Backup-Copy-Jobs ausführen. Jetzt werden die neuen Daten mit den zuvor kopierten Daten zusammengeführt (Mapping).
  7. WICHTIG: In einer Konstellation, wo der Copy-Job verschlüsselt werden muss, und der WAN-Accelerator zum Einsatz kommt, muss unter Umständen die TrafficEncryption auf dem Veeam-Server des Kunden angepasst werden. Wird dies nicht durchgeführt erhält man eine entsprechende Fehlermeldung, dass die Verbindungen zum Service-Provider abgebrochen wurden. Die Abhilfe kommt von Veeam, und kann hier nachgelesen werden.

Ein kurzer Hinweis zum Schluss

Wenn die übertragenen Daten vom Kunden verschlüsselt wurden, dann MUSS auch der Copy-Job zum Service-Provider verschlüsselt werden!

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